Irene Karpiczenko / Werner Gunterswiler

Von bis

IRENE KARPICZENKO

Die grafische Grosszügigkeit der farbigen Scherenschnitte von J.J. Hauswirth faszinieren mich immer wieder. Das Musée de Pays-d’Enhaut ist für mich eine Art Heimat seiner Arbeiten. Hier im Zentrum des Schweizer Scherenschnitts auszustellen ist für mich eine Ehre und grosse Freude.

Meine Papierschnitte setzen sich mit der Tradition und der Gegenwart auseinander und können auf eher unkonventionelle Art zu deren besseren Wahrnehmung in der Gesellschaft zu verhelfen. Entgegen einer weitverbreiteten Erwartung sind meine Papierschnitte jedoch weder sehr filigran noch schwarz/weiss.

Ein Schnuppern zur Berufswahl beim Berner Grafiker und Scherenschnittscheider Klaus Berger begeisterte mich nicht nur für den Beruf des Grafikers, sondern auch seine Scherenschnitte imponierten mir sehr und der Grundstein für meine Scherenschnitte war gelegt.

Meine gestalterischen Arbeiten entstehen grösstenteils projekt- und themenorientiert, beeinflusst durch meine Umwelt. Nebst dem Papierschnitt setze ich die verschiedensten Techniken und Materialien ein und bin stets mit Zeichenstift und Skizzenbuch unterwegs.

WERNER GUNTERSWILER

Als Thurgauer fehlt mir der Bezug zum traditionellen Scherenschnitt. Ich bewege mich gestalterisch zwischen dem Papierschnitt und der Keramik und liebe die Vielfalt von Gestaltungs- und Themenmöglichkeiten. Als Papierschneider kann ich heute Insekten oder Tierporträts schneiden, morgen sind es politische Themen und übermorgen entstehen hintergründige Papierschnitte zu menschlichen Lebensphasen. Öfters suche ich auch die Verbindung vom Papierschnitt zur Keramik und gestalte gleiche Themen aus Papier und aus Ton.

Für meine Arbeiten leiste ich detaillierte, inhaltliche und zeichnerische Vorarbeit, bevor die Schere zum Schneiden ansetzen kann. Dank der langsamen Arbeitsweise fliessen auch während des Schneidens permanent Ideen und Überlegungen in den Entstehungsprozess eines Schnittes ein.

«Meine Papierschnitte verstehe ich als geschnittene Zeichnungen, in denen Grafik und Inhalt durch den Schwarz-Weiss-Kontrast gestochen scharf zum Ausdruck kommt.»