Johann Jakob Hauswirth

(1809 – 1871)

Der im Saanenland geborene Künstler starb in Armut in Devant-de-l’Etivaz, am Eingang der Pissot-Schlucht. Über sein Leben ist kaum etwas bekannt.

Man vermutet, dass er seine Jugend im Simmental und seine späteren Jahre im Pays-d’Enhaut verbrachte. Wo er dazwischen lebte, ist nicht bekannt. Es wurden keinerlei von seiner Hand geschriebene Schriftstücke gefunden. Seine Spur ist allenfalls noch in den Archiven der Gemeinde Château-d’Œx zu finden, die ihm 1847 eine Niederlassungserlaubnis verweigerte.

Durch überlieferte Zeugenaussagen ist bekannt, dass Hauswirth als Holzfäller und Köhler in der Gegend von Rougemont gearbeitet hatte.

Er verdingte sich auf verschiedenen Bauernhöfen.

Wenn sich die Gelegenheit bot, holte er Papier und Schere hervor und fertigte seine Scherenschnitte während der Nachtwache an. Als Dank für das angebotene Essen hinterliess er dann oftmals einen Scherenschnitt.

Seine Papierbilder wurden als Lesezeichen («marque») in der Familienbibel oder im Psalmenbuch aufbewahrt und brachten ihm so einen seiner Spitznamen ein: «Le Grand des Marques». Man schliesst daraus, dass er für seine Zeit besonders gross war, daher nicht unbemerkt blieb und sich ständig bücken musste, um in die sehr niedrigen Chalets zu treten, woraus sich sein zweiter Spitzname ergab: «Trébocons» (3 Stücke), da er ständig nach vorne gebeugt war.

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